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Die Interaktion in der Mail Art der 60er Jahre und in der digitalen Kunst von 2000: OPERATION MANKIND |
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Die Projekte “Add and Pass” oder “Add, Alter and Return“
gibt es seit den Anfängen der Mail Art. Genauer gesagt, das in Frage Stellen des Kunstkonsums (und anderer Mechanismen)
bildete den Mittelpunkt der Diskussion der 60er Jahre und führte zu unzähligen
Strömungen, besonders auf der Ebene der Experimentellen Poesie: Poem/Process,
Poesie der Aktion, Poesía Inobjetal, Poesía Para y/o a Realizar,
Poesía Dos Puntos, Poesía Para Armar, etc.
Diese Tendenz hat in unseren Tagen, am Anfang des 3. Jahrtausends, mit dem Erscheinen
von „Multimedia“ wieder ihre Aktualität aufgrund des
technologisches Fortschritts auf dem Gebiet der Grafik der Computerindustrie
zurück gewonnen. Sie ist so etwas wie eine virtuelle Performance, in der
eine Diversität von Sprachen in eine einzige künstlerische Entität
eingebracht werden. Trotzdem ist die Interaktion, welche die digitale Kunst ermöglicht, begrenzt, da die möglichen Variationen (obwohl es sehr viele sind) begrenzt sind und der Augenblick kommt, in dem der Leser alle diese Variationen entziffert. Dies führt dann zur informationellen Erschöpfung des Werkes. Multimedia funktioniert also nicht wie das „Offene Werk“, das die Sendungen „Add and Pass“ von Johnson andeuteten, mit den unendlichen Möglichkeiten der Überarbeitung und Veränderung in Übereinstimmung mit der Größe des Netzes der Teilnehmer des Projektes (network). Auch werden die formellen Errungenschaften des brasilianischen Poem/Process nicht übertroffen, welches die Wiedererschaffung des Poems erlaubte, nicht nur auf den Ebenen des Wissens und der Erfahrungen des Lesers, sondern auch in Übereinstimmung mit den Materialen, die sowohl der Ort , wie auch der technologische Fortschritt ermöglichte. Diese Mängel der Formen des virtuellen Ausdruckes werden aber ohne Zweifel überwunden werden, durch die konstanten und häufigen Fortschritte der Software, angewendet auf dem Feld der Kommunikation. Die visuelle Basis des Projektes “OPERATION MANKIND” des Künstlers Hans Braumüller, geboren in Santiago de Chile, ist ein Schema des menschlichen Körpers über dem medizinische Studien abgebildet werden. Diese hat der Autor an Mail Artisten per Post verteilt, damit sie nach den Regeln des „ADD and PASS“ das Schema überarbeiten und es ihm für eine Ausstellung im Kunstkabinett des LBK Hamburg zurückzuschicken. Auch wenn jeder seine eigenen Interpretationen macht, erscheint uns Braumüllers Botschaft klar: Als Patient analysiert und diagnostiziert sich die kranke Menschheit selbst und verschreibt sich die Heilung mit den Mitteln der Analyse ihrer Existenz durch die Entfaltung der Interaktion (Die Kommunikation mittels der Interfaces). Oft verschreiben die Ärzte einen Wechsel der Umgebung als Heilungsmethode. Ist es vielleicht nicht jetzt an der Zeit der Menschheit einen Wechsel der sozioökonomischen Ordnung anzuraten? Clemente Padín Februar 2003, speziell für Hans Braumüller und sein Projekt „OPERATION
MANKIND“ (Übersetzung aus dem Spanischen von Hans Braumüller) |
OPERATION MANKIND^ GALERIE TEXT von C.PADIN DOKUMENTATION WEBSITE CROSSES.NET |
Used Software MailArtBoard 1.1. designed and developed by Hans Braumüller on CROSSES.NET. Supporters |
OPERATION MANKIND |